Hörbücher

Stefan Zweig: Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau

gelesen von Bettina Rossbacher

Der unbekannte Ich-Erzähler wohnt in einer kleinen Pension an der Riviera in der Nähe von Monte Carlo. Für große Aufregung sorgt eines Tages das Verschwinden eines weiblichen Gastes, einer Industriellengattin und Mutter zweier halbwüchsiger Töchter. Als sich herausstellt, dass sie mit einem charmanten jungen Mann durchgebrannt ist, entbrennt zwischen den anderen Gästen und dem Erzähler ein heftiger Streit, da dieser als einziger die Frau nicht verurteilt und vielmehr leidenschaftlich verteidigt. Erst das Einschreiten von Mrs. C., einer vornehmen älteren Dame, vermag die Wogen zu glätten. Was niemand ahnt: Auch im Leben der Mrs. C. gab es einen skandalösen Vorfall, der sie seit Jahrzehnten belastet. Unter vier Augen, in einer einzigartigen Aussprache, vertraut sie dem Erzähler schließlich ihr Geheimnis an: 24 Stunden aus ihrem Leben, die alles veränderten. Bettina Rossbacher liest diese Erzählung von Stefan Zweig so eindringlich, so meisterhaft und mit großartigem Gefühl für die Personen, das fast schon eine magische Anziehungskraft entsteht, der sich der Zuhörer kaum entziehen kann. „Leidenschaft versus Moral: Zweigs Spezialität war die Psychologie der Ausnahmesituation – die bei ihm keine wirkliche Ausnahme ist, sondern eine Gelegenheit, die menschliche Verfassung in einem kurzen Zeitraum sich offenbaren zu lassen. Kaum je ist ihm das so meisterhaft gelungen wie in dieser kleinen Novelle von 1927, die er unter dem Eindruck eines Aufenthalts an der französischen Riviera schrieb.“ (Katharina Döbler, RBB Kulturradio) ISBN-13: 4066339845404 Verlag: hoerbuchedition words & music Medium: Download – Keine physikalische Auslieferung Format: MP3 Var. Bitrate Laufzeit: 179 Minuten Erhältlich u.a. bei www.audiamo.at , www.weltbild.at , www.buecher.de, thalia.at
Rezension von MDR-Kulturjournalist Martin Hoffmeister im Rotary Magazin. (siehe https://rotary.de/kultur/von-mit-und-ueber-paare-a-22414.html):
„Bereits makellose Dramaturgie und Figurenführung der Erzählung sprechen von der Meisterschaft des österreichisch-britischen Schriftstellers Stefan Zweig: Der Protagonist/Erzähler verbringt einige Tage in einer Pension an der Riviera. Für Unruhe sorgt das plötzliche Verschwinden einer Industriellengattin aus der Herberge, die an der Seite eines jüngeren Mannes das Weite sucht. Zwischen Ich-Erzähler und anderen Pensionsgästen kommt es zum Streit über moralische Fragen, den eine ältere Dame, „Mrs. C.“, zu schlichten weiß. Dem Protagonisten vertraut diese schließlich ein eigenes Geheimnis an – 24 Stunden, die ihr Leben auf den Kopf stellen. Entlang bemerkenswerter Stilistik, Sprachmächtigkeit und psychologischer Expertise vermag Zweig das Geschehen vorbildlich zu verdichten und aufzulösen. Eine Hommage an das „Menschlich-Allzumenschliche“, dem Sprecherin Bettina Rossbacher mit Empathie und gestalterischer Beweglichkeit souverän gerecht wird.“
 

Maria Lazar:
Die Vergiftung (1920)

„Die Vergiftung“, der Erstlingsroman der Wiener Autorin Maria Lazar (1895-1948). Erzählt wird von der gleichaltrigen Ruth, die gegen Scheinmoral und Standesdünkel ihrer großbürgerlichen Umgebung rebelliert und dabei alle Grenzen überschreitet, von Ruths Ängsten, Hoffnungen und Unzulänglichkeiten, ihrer zerstörerischen Liebe zu einem älteren Mann und ihrem mit brutaler Vehemenz ausgetragenen Kampf gegen die Vereinnahmungsversuche der Mutter. Thomas Mann notierte beim Lesen: „Penetranter Weibsgeruch“. Robert Musil dagegen erkannte darin einen „rücksichtslos unbefangenen Blick“. Oskar Kokoschka porträtierte Maria Lazar, die mit Bert Brecht und Helene Weigel ins dänische Exil ging, 1916 als „Dame mit dem Papagei“. – „Eine so eigenwillige und eine so starke Sprache hat man lange nicht mehr vernommen, und wie hier erzählt wird, das verrät Souveränität, Gestaltungsvermögen und auch literarisches Selbstbewusstsein – dreizehn Kapitel, die eigentlich kleine Erzählungen sind, die sich im Laufe der Lektüre allmählich zu einem Ganzen zusammenschließen.“ Michael Rohrwasser, Wiener Zeitung

„Die modulationsfähige Stimme von Bettina Rossbacher macht die unterschiedlichen Figuren lebendig, folgt präzise den wechselnden Tempi des Textes, markiert unerwartete Brüche und bettet sie zugleich in eine große Ruhe ein. So gewinnt der Stil eine unaufdringliche Eindringlichkeit.“

Dr. Wolf Wucherpfennig, Prof. em., Universität Roskilde

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